St. Petersinsel

St. Petersinsel

St. Petersinsel

In der Schweiz ist die St. Petersinsel die alleinige Insel des Bielersees. Über eine kleine Landfläche ist die Insel mit dem Festland seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gekoppelt und ist damit normalerweise eine Halbinsel. Durch die Verbreiterung der Bootsdurchfahrt beim Erlacher Hafen wurde die Insel durch eine künstliche Verbreiterung vom Festland getrennt.

Die Insel verfügt über eine Länge von 4,7 Kilometer und ist höchstens im nordöstlichen Teil 750 Meter breit. In der Nähe des Ufers beträgt die Breite teilweise nur 180 Meter. Bei einer Flächenausdehnung von 1.76 km² leben nur 5 Einwohner auf dem Eiland. Mit einer Gesamthöhe von 474 Metern liegt der Riedmatt als höchste Erhebung ( 45 Meter über dem Meeresspiegel) im nordöstlichen Teil. Bis zur 1891 beendeten ersten Juragewässerkorrektion gab es zwei Inseln und es entstand eine Senkung des Seespiegels um 2,5 Meter. Es handelte sich um die flächenmäßig kleinere Chüngeliinsel, circa 700 Meter südwestlich gelegen. Durch die Rückbildung der Gletscher in der letzten Eiszeit entstanden die beiden Inseln und der Bielersee. Durch die Juragewässerkorrektion entstand eine Einheit, die in südwestlicher Richtung Erlach auf einer etwa drei Kilometer langen Erweiterung austrocknete. Seit diesem Zeitpunkt enstand die Verbindung zwischen dem Heideweg Erlach und der St. Petersinsel. Diese Anbindung kann bei starkem Hochwasser überflutet werden. Der Heideweg mit seinen zahlreichen Pflanzenarten und die Wälder der Insel unterliegen dem Naturschutz.

Gegen 1127 wurde auf der Halbinsel das Cluniazenser-Kloster gebaut. Es wird heute noch als Gasthaus geführt. Der französischsprachige Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau verweilte sechs Wochen im Jahr 1765 beim Pächter der Insel, ehe er von Berner Politikern der Insel verwiesen wurde. Bis heute existiert dort ein Ehrenmal von ihm. Zahlreiche damalige Prominente, z.B. die Könige von Bayern, Preußen und Schweden haben neben Goethe, Kaiserin Josephine und dem Geschichtsforscher Coke die Insel aufgesucht.

Die Insel gehört heutzutage zur Gemeinde Bern. Der nordöstliche Bestandteil der Insel gehört politisch zur Gemeinde Twann, der südwestliche Teil unterliegt Erlach.

Seit dem 11. Jahrhundert ist der Cluniazenserorden auf der Insel beheimatet, die auf der St. Petersinsel den Rebberg bewirtschaftet. Das Niedere Spital in Bern, dem jetzigen Burgerspittel, wurden im Jahre 1530 die St. Petersinsel und der dazugehörige Rebberg vermacht. Seit dieser Zeit wurden die Klostergemäuer erfolgreich als Hotel mit dazu gehörigem Restaurant vermarktet. Die Stadt Bern lässt den Wein der Insel seit 1965 in ihrem Rebgut für die Gemeinde Bern in La Neuveville keltern. Die Grundeigentümerin der St. Petersinsel verpachtete 2009 den Betrieb des Rebbaus an das der Stadt Bern angegliederte Rebgut. Dadurch ist die Zukunft mit dieser erfolgreichen und auf lange Sicht geprüften Zusammenarbeit und die Sicherstellung der Qualität geschützt.

Die Insel verfügt nur über ein zusammenhängendes Gebäude. Es besteht aus dem derzeitigen Restaurant und dem Hotel des Klosters sowie dem Gutshof, der vom Inselbauern betrieben wird. Bevor 2003 ein endgültiger Baustopp verhängt wurde, sind knapp zwanzig Wochenendhäuser dazu gekommen.

Die Insel ist mit dem Schiff zu erreichen. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad ist die Anreise von Erlach aus möglich. Auf der Insel existiert ein striktes Fahrverbot.