17. Greifensee

Im Kanton Zürich ist der Greifensee zehn Kilometer östlich von Zürich gelegen. Durch die Pfannenstielkette wird er vom Zürichsee getrennt. Der Greifensee ist der zweitgrößte See des Kantons und ist zirka sechs Kilometer lang und an seiner breitesten Stelle 1,6 Kilometer, wobei seine Form an die eines Fisches erinnert. In seiner Mitte verjüngt er sich auf weniger als 800 Meter. Als Hauptzuflüsse sind die Ustermer Aa sowie der Aabach zu nennen. Der Abfluss erfolgt über die Glatt, einem Fluss, der große Teile des Oberlands Zürichs entwässert. Der Greifensee ist gelegen in einer Hügellandschaft, die vom Linthgletscher geformt wurde, genauer gesagt in einer in der letzten Eiszeit entstandenen Mulde. Im Westen des Sees befindet sich die Pfannenstielkette, das Zürcher Oberland beginnt im Osten. Und doch trotz dieser Erhebung sind die Ufer zu beiden Seiten flach, Inseln gibt es im Greifensee keine.
Der Greifensee staute sich einst an einer Endmoräne. Unter anderem durch erfolgte Verlandung verlor sich seit seiner Entstehung die tatsächliche Größe des Gewässer, Moore und Ebenen, besonders im Norden und Süden, zeugen von dieser über Jahrtausende dauernde Entwicklung.
Seinen Namen hat der Greifensee mit der gleichnamigen Stadt gemeinsam. Vom Wasser durch eine Uferzone getrennt findet man auch noch die Orte Niederuster, Schwerzenbach, Maur und Fällanden am Greifensee. Nicht direkt am See gibt es noch Uster und Mönchaltorf.
Die Ufer des Greifensee stehen unter Naturschutz und aus diesem Gründen auch nicht verbaut sowie nur an wenigen Stellen zugänglich. Hierdurch konnten die Flachmoore und Riedwiesen mit ihrer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt erhalten bleiben. Rund um den See gibt es an die 400 Arten verschiedenster Pflanzen, der See selbst sowie seine Zuflüsse sind von 19 verschiedenen Fischarten besiedelt. Von besonderer Bedeutung sind die Naturschutzgebiete aber auch für die Vögel, konnten doch bereits mehr als 120 Arten von Zugvögeln nachgewiesen werden. Um diese einzigartige Pflanzen- und Tierwelt zu schützen, wurde die Greifensee-Stiftung gegründet.
Doch gerade aufgrund starker Besiedelung und Nutzung durch die Landwirtschaft wurde die Artenvielfalt lange Zeit nachhaltig geschädigt. So wurde im Wasser eine sehr starke Phosphor-Konzentration festgestellt. aber auch Gestank und Algen hielten besonders die Menschen vom See fern. So wurde 1970 mit der Belüftung und Reduktion der Phosphateinleitung begonnen, ab 1972 wurden im gesamten Einzugsgebiet Kläranlagen gebaut, wodurch sich die Lage nachhaltig verbesserte. Doch noch immer gelangen rund 10 Tonnen Phosphor in den Greifensee, so dass es durch zu geringen Sauerstoffgehalt, besonders in den Sommermonaten, immer wieder zum Fischsterben kommt. Um hierfür Abhilfe zu schaffen, wurde der Bau einer Seewasserbelüftungsanlage geplant, die im Frühjahr 2009 in Betrieb genommen werden konnte.
Der See ist das ideale Naherholungsgebiet und bietet zahlreiche Wander- und Radwege, private Motorboote jedoch sind verboten. Als Alternative bietet die Schifffahrts-Genossenschaft Greifensee Rundfahrten an und hält einen Kursverkehr vor.