Bielersee - Gesamtgröße von 37,8 km²

9. Bielersee (Lac de Bienne)

Bielersee (Lac de Bienne)

Neben dem Murtensee und dem Neuenbrugersee ist der Bielersee (französisch: Lac de Bienne) einer der drei großen Jurarandseen der Schweiz. Geografisch liegt der Bielersee im Kanton Bern und hat Zuflüsse vom Zihlkanal, Hagneck-Kanal beziehungsweise Aare, Twannbach und Schüss.

Der Abfluss er folgt über den Nidau-Büren-Kanal beziehungsweise Aare und Zihl. Der Bielersee liegt 429 Meter über dem Meeresspiegel und erstreckt sich über eine Fläche von 37,8 km². Insgesamt ist er 15 Kilometer lang und 4,1 Kilometer breit. Im Mittel ist er 29 Meter tief, die maximale Tiefe beträgt 74 Meter, sein Volumen 1,12 km³.

Bedeutende Städte am Ufer sind unter anderem Biel, Erlach (Cerlier), Hagneck, Ipsach, Landern (Le Landeron) oder Wingreis (Vingras). Da der Bielersee an der Grenze zur deutschen und französischen Sprache zwischen liegt, haben viele Ortschaften zweisprachige Namen, die aber nicht alle gleichermaßen verwendet werde.

Zu den Attraktionen gehört unter ander die St.Peterinsel bei Erlach. Hier soll unter anderem der französischsprachige Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau mehrere Wochen seines Lebens verbracht haben. Für den Bielersee ist sie von hoher touristischer Bedeutung und erstreckt sich gut sichtbar zwischen den Orten La Neuveville und Ligerz, vom Ufer in 1,7 Kilometern Entfernung. Man kann sie sowohl mit einem Schiff der Bielersee-Schiffahrts-Gesellschaft erreichen oder von Erlach aus auch zu Fuß. Der vordere nordöstliche Teil der Insel gehört hierbei zur Gemeinde Twann, der südwestliche und ufernahe Teil zur Gemeinde Erlach.

Für die historischen Pfahlbauer stellte der Bielersee mit seinem umliegenden Gebiet ein bedeutendes Siedlungsgebiet dar. Die Siedlungen am Seeufer zahlen zu den bedeutendsten Kulturgütern der Archäologie in ganz Europa. An vielen Stellen, wie unter anderem Sutz-Lattrigen, Lüscherz, Mörigen, Vinelz, Biel und Twann finden sich Stätten und Ausgrabungen prähistorischen Siedlungen, wovon einige bereits über 6000 Jahre alt sein dürften und der Jungstein- oder Bronzezeit angehörten. Sowohl in Biel, wie auch in Twann, Lüscherz und La Neuveville gibt es Museen hierzu. Die Ausgrabungsstätten der Pfahlbauer gehören dem Welterbe der UNESCO an.

Aber nicht nur kulturhistorisch ist die Region von Bedeutung, Auch beim Weinanbau spielt sie eine bedeutende Rolle. Das linken Bielerseeufer zwischen Le Landeron und Biel eignet sich mit seinen steilen und sonnenexponierten Hängen hervorragend zum Kultivieren von Wein. Überwiegend wird hier Weißwein angebaut, aber auch Rot- und Roséwein konnten kultiviert werden. Anlässlich der Traubenlese finden in den Orten am linken Bielerseeufer im Herbst traditionell zahlreiche Winzerfeste statt. In den Wintermonaten wird, einer alten Tradition folgend, dann in den Weinkellern den Besucher zum Wein die lokale Spezialität serviert, die Treberwurst.

Aber auch beim Naturschutz hat der Bielersee eine bedeutende Rolle, befindet sich doch entlang des Seeufers zwischen dem Ort Mörigen und dem Hagneckkanal ein überaus wichtiges schweizer Feuchtgebiet. Aufgrund der Tatsache, dass dieses Gebiet besonders für Vögel von internationaler Bedeutung ist, wurde es unter Naturschutz gestellt. Ein Naturlehrpfad macht auf diese Besonderheit aufmerksam.